Bewährte Hausmittel

bei Fieber

Wadenwickel Wadenwickel sind eine Möglichkeit der natürlichen Fiebersenkung. Sie dürfen nur bei heißen Waden und nicht bei fröstelnden Kindern oder kalten Füßen angewendet werden. Bei Säuglingen sind eher Brustwickel angezeigt.

Man verwendet 2 Baumwolltücher (z.B.Küchenhandtücher), die in circa 18 Grad (zimmerwarmen) Wasser mit einem Schuß Essig getaucht und anschließend ausgewrungen werden.Danach werden diese Tücher glatt gestrichen und straff um beide Unterschenkel gewickelt. Die Tuchbreite sollte vom Fußknöchel bis zum Knie reichen. Darüber wird ein trockenes Frottiertuch gewickelt, das das feuchte Tuch auf beiden Seiten überlappen soll. Nach einer halben Stunde kann der Wickel abgenommen werden. Eine stündliche Wiederholung ist möglich.
kalter Brustwickel Ein kalter Brustwickel ist eine natürliche Form der Fiebersenkung und für Säuglinge geeignet. Man legt auf das Bett eine wasserfeste Unterlage in Höhe des Brustkorbes, breitet darüber ein Außentuch und gibt anschließend noch ein Frottiertuch darauf. Danach taucht man ein Leinentuch in 18 bis 25 Grad kaltes Wasser, wringt es aus und legt es auf das Frottiertuch. Der Patient legt sich auf das Bett mit dem Brustkorb auf die Mitte des Wickels. Jetzt wird das feuchte Leinentuch straff um den Brustkorb gelegt. Über der Brust sollte es gut überlappen. Anschließend wickelt man das Frottiertuch und abschließend das Außentuch um den Patienten. Der Wickel kann 30 bis 60 Minuten einwirken. Eine abgewandelte Form des feuchten Brustwickels ist die Verwendung eines Eisakkus bzw. eines Gelpack für Kaltanwendung. Diese können ständig im Gefrierfach liegen und bei Fieber des Kindes sofort zum Einsatz kommen. Der Gelpack bzw. der Eisakku wird in eine Baumwollwindel bzw. in ein Küchentuch gewickelt und dem Kind direkt auf die Brust gelegt. Die trockene Kälte tolerieren die Kinder viel besser als die feuchten Brustwickel und sind mit weniger Aufwand durchführbar. Auch diese bleiben ca 30 bis 60 Minuten am Patienten.
Abkühlungsbad Ein Abkühlungsbad ist bei extremen Körpertemperaturen (über 40 Grad) angezeigt. Es darf nur durchgeführt werden, wenn das Kind nicht friert (Schwitzphase). Man beginnt mit einer Badetemperatur die 3 Grad unter der Körper- Temperatur liegt, also etwa bei 37 Grad. Nach Gewöhnung wird langsam kaltes Wasser am Fußende zugemischt und verteilt. Innerhalb von 5 Minuten soll die Wassertemperatur auf 30 Grad abgesenkt werden. Danach verbleibt das Kind noch 5 bis 10 Minuten in diesem Wasser. Bei Frösteln, Gänsehaut oder blauen Lippen Bad abbrechen!

Mit dem Abkühlungsbad erreichen Sie ein Absenken der Körpertemperatur in einen ungefährlichen Bereich.
Fiebertee Fiebertee wirkt schweißtreibend. 20g Lindenblüten + 20g Holunderblüten, davon 3 x täglich 1 Teelöffel dieser Mischung pro Tasse mit kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und mit etwas Honig oder ungesüßt trinken.
Einlauf Ein Einlauf hat eine sehr gute fiebersenkende Wirkung. 1EL Kamillenblüten wird mit 1 Liter kochenendem Wasser übergossen, 10 Minuten ziehen lassen, danach abseihen und eine Prise Salz zugeben. Ist der Tee auf Zimmertemperatur abgekühlt gibt man ihn in ein Gummiklistier oder Issigator (Apotheke). Dem Säugling gibt man 70 bis 100ml dem Kleinkind 250ml und dem größeren Kind 500ml. Man gibt an die Spitze etwas Salbe und führt das Klistier in den After ein, dort entleert man den Ball mit kräftigem Druck. So gelangt die Flüssigkeit weit in den Darm hinein. Am besten liegt das Kind dabei auf der linken Seite. Der Einlauf kann täglich bis zu viermal wiederholt werden. Bei hohem Fieber ist der Einlauf wirkungsvoller als Wadenwickel.

 bei Bronchitis, Erkältung und Husten

Senfwickel Senf wirkt durchblutungsfördernd, schleimlösend und kann auch gegen Bakterien und Pilze eingesetzt werden.

Man gibt einen Esslöffel voll Senfkörner in 1 Liter kochendes Wasser, taucht ein Leinentuch in Handtuchgröße in die Flüssigkeit, wringt es aus und legt es ein bis zweimal zusammengefaltet auf die Brust. Um dieses feuchte Tuch wird ein trockenes Frottiertuch gewickelt und abschließend noch durch eine Wolldecke abgedeckt. Nach circa 5 bis 10 Minuten ist die darunter liegende Haut leicht gerötet (unbedingt zwischendurch kontrollieren!). Dann kann der Wickel entfernt werden. Abschließend wird die gerötete Haut mit warmem Johannisöl eingerieben.

bei Bronchitis, Halsschmerzen, Blasenentzündung, Rückenschmerzen

Kartoffelwickel Je nach Größe des Kindes und Verwendungszweck kocht man 200 bis 500g ungeschälte Kartoffeln, gibt diese dann in ein Geschirrtuch und zerquetscht sie im Tuch. Vor dem Auflegen prüft man den Wickel auf dem Unterarm auf Temperaturverträglichkeit, damit es nicht zu Verbrennungen kommt. Die Anwendungsdauer beträgt 2 Stunden. Falls das Kind sich mit dem Wickel nicht wohlfühlt, sollte der Wickel abgenommen werden.
Quarkwickel Quark wirkt abschwellend, entzündungshemmend, kühlend und schmerzlindernd. Er kann eingesetzt werden zur Fiebersenkung, bei Sonnenbrand und Insektenstichen, bei Gelenkentzündungen, Verstauchungen und Blutergüssen. Der Quark soll kühl sein, jedoch nicht direkt aus dem Kühlschrank aufgetragen werden. Man verwendet am besten Magerquark, den man fingerdick auf ein Tuch streicht und dann mit der Quarkseite auf die betreffende Körperpartie auflegt. Anschließend gibt man ein trockenes Tuch darüber. Quarkwickel dürfen nicht bei verschmutzten und offenen Wunden eingesetzt werden.

bei Ohrenentzündung

Zwiebelsäckchen Man hackt die Zwiebeln fein und wickelt sie in ein dünnes Baumwolltuch (oder dünnes Teefilterpapier). Erhitzt die Zwiebelpackung (z.B. über Wasserdampf) und legt sie dann auf das schmerzende Ohr. Am besten mit einem Schal, einer Mütze oder einem Stirnband befestigen und eine gute Stunde einwirken lassen.

bei Erkältungen, Halsschmerzen und Lymphknotenschwellungen

Halswickel Je nach Einsatzzweck werden Halswickel kalt oder warm angewendet. Ein kalter Halswickel zieht überschüssige Wärme aus dem entzündeten Hals und aus dem Kopf. Er wird bei akuten Entzündungen mit starken Schluckbeschwerden und Schmerzgefühl angewendet. Er ist vor allem dann angebracht, wenn kalte Getränke als angenehm empfunden werden. Man tränkt ein Leinen- oder Geschirrtuch mit kaltem bzw. kühlem (18 Grad) Wasser, drückt es sanft aus, damit es nicht mehr tropft und wickelt es faltenfrei um den Hals. Darüber wickelt man ein trockenes Frotteehandtuch oder einen Schal. Diese Schicht sollte etwas größer als die Innenlage sein. Den Wickel können sie 20 bis 40min liegen lassen. Anschließend wird für mindestens 1 Stunde der Hals mit einem Schal warm gehalten. Der Wickel kann 2 bis 3 mal täglich angelegt werden. Man kann den kalten Halswickel noch zusätzlich mit Quark und Zitronensaft kombinieren (siehe Quarkwickel).

Ein warmer Halswickel hat eine wärmende Wirkung auf den Hals. Er eignet sich beispielsweise zur Lösung des Schleimes bei länger andauernden Halsentzündungen. Eine zusätzliche Wirkung erzielt man, indem man gekochte und zerdrückte Kartoffeln verwendet (siehe Kartoffelwickel). Man tränkt ein Flanelltuch oder kleines Frotteehandtuch mit heißem Leitungswasser von 40 bis 45 Grad (Thermometerkontrolle!), drückt es aus, damit es nicht mehr tropft und legt es sofort um den Hals, damit es nicht auskühlt. Darüber gibt man ein trockenes Frotteetuch oder einen Schal. Der Wickel kann 2 bis 3 mal täglich durchgeführt werden.